Die Neuraltherapie nach Hunecke wurde vor über 90 Jahren entdeckt. Dabei wurde Procain als sogenanntes Lokalanästhetikum zur lokalen Betäubung in oder unter die Haut gespritzt. Die entscheidende Beobachtung war, dass sich nicht nur an der lokalen Stelle eine Schmerzlinderung (=Betäubung) einstellte, sondern auch entferntere Beschwerden sich linderten.

Im Laufe der Jahre wurden diese entfernten Wirkungen in vielen Bereichen untersucht und dokumentiert. Ein Beispiel ist die Narbenunterspritzung. Hierbei werden auffällige Narben mit Procain unterspritzt. Dabei kann es auftreten, dass chronische Schmerzen in anderen Bereichen des Körpers innerhalb von Sekunden verschwinden (sog. Sekundenphänomen).

Wie läuft die Behandlung ab?

An erster Stelle steht auch hier Anamnese und körperliche Untersuchung. Dann wird sehr genau untersuch, wo es an sogenannten Triggerpunkten Schmerzen oder Knoten gibt. Auch Narben werden abgetastet, ev. mit einem Hautwiederstandsmessgerät untersucht. Dann wird an diesen Punkten gezielt eine Injektion mit 1-2ml Procain gegeben. Es können auch mehrere Injektionen gegeben werden. Ziel ist eine deutliche Schmerzreduktion, die länger anhält. Hierzu können auch mehrere Behandlungen notwendig sein.

Zusammenfassung:

Die Neuraltherapie bezeichnet das gezielte Einspritzen von Procain, einem Lokalanästhetikum, an bestimmte Orte. Dadurch kann man Schmerzzustände und Krankheiten lindern.